Regie.
Bei der Arbeit. In der Schule. Im Parlament. In der Bahn. Im Theater, Kino, Konzert. Im Café. Am Esstisch. Entspannt aufm Sofa. Allein oder zusammen. Wir sitzen und sitzen. Im Schnitt bis zu 15 Stunden am Tag. Und es ist so bequem, aber schadet unserem Körper. Geht Sitzen auch anders – und gesünder? In einer Schauwerkstatt inmitten von unterschiedlichsten Sitzgelegenheiten arbeitet ein vierköpfiges Forschungsteam deshalb fieberhaft an Erfindungen und Erkenntnissen zum Sitzen: eine Materialexpertin, ein Körper- und Bewegungsexperte, ein philosophischer Sitzliebhaber und eine Person für Gemeinschaftssitzforschung. Als einer der Forschenden das Sitzen abschaffen will, kommt es zum Streit. Da wird den Vieren klar, dass gerade ihre verschiedenen Ansichten und Forschungsinteressen verbunden mit den Anregungen des Publikums das Potential haben, um gemeinsam lebendige Ideen für die Zukunft des Sitzens entwickeln zu können. Mit Schauspiel, Tanz, Objekttheater und Beteiligung des Publikums wird das Sitzen kulturgeschichtlich, philosophisch und als Körperhaltung auf seine Zukunftsfähigkeit untersucht. Regie: Christian Berens & Julia Berger Bühnenbild: Christian Berens Kostüme: Julia Bosch Theatervermittlung: Caroline Mährlein Dramaturgie: Jörn Kalbitz Dramaturgie: Ulrike Carl mit: Anso Dautz Denis Cvetković Philipp Zemmrich Clara Fritsche Theater der jungen Welt, Leipzig, 2024
Die Erfindung des Sitzens
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Mutig, Mutig
Wenn alle Spiele schon hundertmal gespielt und alle Geschichten schon hundertmal erzählt worden sind (auch rückwärts!), dann kommt sie, die Langeweile... Als die Maus, der Frosch, die Schnecke und der Spatz sich treffen, geht es ihnen genau so. Da sagt der Frosch: lasst uns einen Wettkampf machen! Aber nicht: Wer springt am höchsten, wer rennt am schnellsten, wer ist am lautesten... Nein! Lasst uns einen Wettkampf machen, wer von uns am mutigsten ist! Alle sind sofort dabei! Und während sich jeder seine Mutprobe aussucht, wird ihnen schnell klar: „Mutig sein“ bedeutet für die Maus etwas ganz anderes als für den Frosch oder die Schnecke oder den Spatz! Und sie spüren: Freunde helfen beim Mutig sein, denn sie glauben an Dich und trauen Dir etwas zu! Am Ende ist allen klar: Mut ist kein Wettkampf. Jeder ist mutig auf seine Weise! Und Mut verändert. Regie: Julia Berger Bühne&Kostüm: Sophia Profanter Dramaturgie: Deborah Ziegler Musik: Tobias Vethake mit: Anna-Lena Zühlke, Josephine Schumann, Denis Cvetkovic, Sofia Stasiv Theater der jungen Welt Leipzig, 2023
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A Western Story ist zeitgenössischer Zirkus über Leistungsdruck und Konkurrenz. Zwei Artist:innen treten dem Publikum als Cowboys gegenüber. Möge der Stärkere gewinnen, das hat sich bewährt im Wilden Westen. Eine Tradition die bis heute anhält: Wer sind wir als Individuen und als Gesellschaft, wenn wir uns nicht über Erfolge und Arbeit definieren? Vor wem müssen sich die Artist:innen in Cowboy-Montur eigentlich etwas beweisen? Mit Parkour-Tricking, Aerial Rope und sehr viel Western-Trash macht sich das Team um Julia Berger auf die Suche diese Fragen zu beantworten. Dass der Zirkus zentrales Umsetzungsmittel ist, ist dabei bewusst gewählt: Im zeitgenössischen Zirkus stellen sich nach jahrelanger Durchhaltemoral immer mehr Fragen zur Nachhaltigkeit: Wie fürsorglich gehen Artist:innen mit ihren Körpern um? Wie viel können sie leisten? Das Team untersucht wie Zirkuskunst und Gesellschaft aufeinander reflektieren. Regie & Konzept: Julia Berger Performance: Francesco Matejcek und Yolande Sommer Dramaturgie: Dr. Franziska Trapp Out-side Eye: Nina Maria Zorn Ausstattung: Hedy Michels Musik: Marc Grünhäuser und Christoph Erling Produktion: Lena Peters und Julia Berger Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie durch das Kulturamt der Stadt Essen.